Early Stage Financing
Instrument der Venture Capital Finanzierung. Die Finanzierung erfolgt in der Frühphasenentwicklung von Unternehmen und wird in der Regel zur Finanzierung der Konzeption bis zum Start der Produktion und Vermarktung verwendet.

Early Stage Finanzierung
First Stage Finanzierung

EBRD
Abk. für European Bank for Reconstruction and Development (Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung)

Ecash
Bei ecash handelt es sich um ein elektronisches Zahlungssystem, mit dem im Internet Waren oder Dienstleistungen gekauft werden können. Es stellt eine kostengünstige, sichere und anonyme Methode für Online-Zahlungen dar. Vorteile dieses Systems sind ein hoher Sicherheitsstandard. Die Überweisung von Geldbeträgen ist dadurch mit einem äußerst geringen Risiko verbunden. Weiterhin ist der Schutz der persönlichen Daten des Benutzers gewährleistet, so können zum Beispiel die Einkaufsgewohnheiten nicht nachvollzogen werden. Zusätzlich wird jede Aktivität durch die Software in einer Art "Logbuch" dokumentiert,um sie jederzeit für den Benutzer nachvollziehbar zu machen.

ec-Geldautomat
Mit dem blau-roten ec-Symbol gekennzeichnete Geldautomaten, an denen auch bei fremden Geldinstituten im Inland ebenso wie in Europa und einigen außereuropäischen Mittelmeeranrainerstaaten mit der ec-Karte oder einer Bankkundenkarte in Verbindung mit der persönlichen Geheimzahl Bargeld in der jeweiligen Landeswährung abgehoben werden kann.

ec-Karte
Von Kreditinstituten ausgegebene Karte zur Bargeldversorgung bei Geldinstituten und zum bargeldlosen Bezahlen beim Handel sowie bei Dienstleistungsunternehmen in Europa und in einigen außereuropäischen Mittelmeeranrainerstaaten, entweder in Verbindung mit eurocheques oder rein elektronisch mit Geheimzahl an ec-Geldautomaten beziehungsweise an Electronic Cash- oder edc-Terminals. Der Einsatz der ec-Karte begründet eine Einlösungs-/Zahlungsgarantie für Umsätze mit Geheimzahl oder für eurocheques, wenn diese unter anderem bis maximal 400 DM oder bis zum Garantiebetrag in Landeswährung ausgestellt sind.

ECP
Abk. für Euro Commercial Paper

ECSDA
Abk. für European Central Securities Depositories Association

ECU
Abk. für European Currency Unit

edc
Abk. für electronic debit card; Electronic Cash

Effekten
Sammelbegriff für fungible (vertretbare) Wertpapiere.  Sie bestehen aus Mantel und Bogen.

Effektengiroverkehr
Die Lagerung von Wertpapierbeständen bei Wertpapiersammelbanken macht die Auslieferung, das Versenden von Wertpapieren überflüssig. Die Wertpapiere müssen allerdings zur Girosammelverwahrung zugelassen sein. Die Eigentumsübertragung erfolgt lediglich buchmäßig, ohne Übergabe von Effektenurkunden. Der Depotinhaber hat einen Miteigentumsanteil an den girosammelverwahrten Wertpapieren.

Effektivverzinsung
s. Rendite, Verzinsung, laufende.

EIB
Abk. für Europäische Investitionsbank

Eigenemission
Bei der Eigenemission werden die Wertpapiere direkt vom Emittenten ohne Einschaltung eines Intermediärs (z. B. Bank) bei den Anlegern plaziert. Voraussetzung ist, daß der Emittent über eine gute Plazierungskraft verfügt, er also eine Vielzahl von Anlegern direkt erreichen kann. Diese Plazierungskraft besitzen i. d. R. nur Kreditinstitute mit einem ausgedehnten Filialnetz und/oder langjährigen Beziehungen zu institutionellen Anlegergruppen. Der größte Teil der Eigenemissionen wird deshalb von Kreditinstituten begeben. Das Risiko, daß nicht die gesamte Emission bei den Anlegern verkauft (untergebracht) werden kann, bleibt daher beim Emittenten. Der Vorteil einer Eigenemission liegt in den geringeren Kosten, da die Vergütungen für das Emissionskonsortium entfallen.

Eigenhandel
Der im eigenen Namen und für eigene Rechnung der Bank durchgeführte Handel in Wertpapieren, Finanzinstrumenten, Devisen und Edelmetallen (Handelsergebnis).

Eigenkapital gemäß BIZ
Bankaufsichtsrechtliches Eigenkapital nach der Baseler Eigenkapitalübereinkunft von 1988 für international tätige Kreditinstitute. Dieses setzt sich zusammen aus Kernkapital (vor allem Grundkapital und Rücklagen) sowie Ergänzungskapital (insbesondere Genußrechtskapital, nachrangige Verbindlichkeiten, stille Reserven und Neubewertungsreserven in notierten Wertpapieren, wie Schuldverschreibungen, Aktien, Beteiligungen).

Einheitskurs
Die überwiegende Anzahl der Wertpapiere wird an der Börse mit nur einem Kurs während der Börsenzeit gehandelt; auch Kassakurs genannt. Einheitskurse gelten für alle Wertpapiere, die nicht zur variablen Notierung zugelassen sind und für variabel notierte Wertpapiere, wenn der Auftrag unter der Mindeststückzahl (50 Stück) liegt.

Einlagen
Guthaben, die Kunden bei Kreditinstituten besitzen. Sie entstehen durch Bareinzahlung, Gutschrift im Rahmen von Überweisungen und/oder Scheckeinreichungen auf den Konten der Kunden und stellen eine Verpflichtung der jeweiligen Bank an ihre Gläubiger dar.

Einlagensicherungsfonds
Dient der Sicherung der Kundeneinlagen bei den Kreditbanken. Die Mittel des Einlagensicherungsfonds werden durch Umlagen auf die angeschlossenen Kreditinstitute aufgebracht. Bei drohender Zahlungseinstellung einer angeschlossenen Bank soll der Einlagensicherungsfond im Interesse der Einleger Hilfe leisten und eine Beeinträchtigung des Vertrauens in die privaten Kreditinstitute vermeiden. Durch diesen Fonds werden Einlagen von Nichtbanken jeweils bis zu einer Höhe von 30% des haftenden Eigenkapitals des jeweiligen Kreditinstitutes gegen Verluste abgesichert. Bei den öffentlich-rechtlichen Kreditinstituten und den Genossenschaftsbanken spricht man von einer Institutssicherung. Hier findet eine Existenzsicherung der einzelnen Institute und somit eine indirekte Sicherung der Einleger statt.

Einlagefazilität
Ständige Fazilität des ESZB, die den zugelassenen Geschäftspartnern die Möglichkeit bietet, Guthaben bis zum nächsten Geschäftstag zu einem vorher festgesetzten Zinssatz anzulegen.

Einlagenzertifikate
s. Certificates of Deposit (CD)

Einzelverwahrung
s. Sonderverwahrung, Streifbandverwahrung

Einzugsermächtigung
Neben dem Abbuchungsauftrag ist die Einzugsermächtigung die gebräuchlichere Auftragsvariante im Lastschriftverkehr. Das Einzugsermächtigungsverfahren ist zur Zahlungsabwicklung typischer Massengeschäfte auf Basis standardisierter, auf Dauer angelegter Vertragsverhältnisse gedacht. Dabei ermächtigt der Zahlungspflichtige den Zahlungsempfänger, schriftlich fällige Zahlungen mittels Lastschrift beim Zahlungspflichtigen einzuziehen. Die Einzugsermächtigung ist jederzeit widerruflich.

Elastizität
s. Gearing

Electronic Banking
Dienstleistungen, die Privat- und Geschäftskunden von Banken angeboten werden, um mit EDV-Unterstützung Daten automatisch bzw. beleglos zu erfassen, zu verarbeiten, zu transportieren und danach aufbereitet wieder zur Verfügung zu stellen; (
Tele-banking).

Electronic Cash
Bargeldloses, elektronisches Zahlungsverfahren im Handel auf Basis der ec-Karte (ohne eurocheque-Vordruck) oder Bankkundenkarte mit Geheimzahl. Der Zahlungsbetrag wird dann dem persönlichen Konto beleglos belastet. Im europäischen Ausland wird dieser Zahlungsservice vom Kreditgewerbe unter der Bezeichnung edc = "electronic debit card" angeboten. Electronic Cash-/edc-Zahlungen sind für den Zahlungsempfänger garantiert.

Electronic Commerce (E Commerce or EC)
Electronic Commerce ist der Austausch von Geschäftsinformationen, Waren oder Dienstleistungen unter Verwendung von elektronischen Kommunikations-formaten wie Electronic Data Interchange (EDI), Electronic Mail (e-mail), Electronic Bulletin Boards (EBBs) und Electronic Funds Transfer (EFT). Folge sind z.B. mögliche Kosteneinsparungen (durch Automation), Angebot verbesserter Marktleistungen (24-h Service) und weltweiter Wettbewerb.

Elektronische Geldbörse
Neues bargeldloses, elektronisches Zahlungsverfahren, das die deutsche Kreditwirtschaft unter der Bezeichnung "Geldkarte" nach einem örtlichen Feldversuch ab Ende 1996 auf Basis der ec-Karte bundesweit einführt. Die immer wieder aufladbare elektronische Geldbörse ist in einem Microprozessorchip untergebracht, der in der ec-Karte oder einer anderen Bankkarte integriert ist. Die elektronische Geldbörse dient insbesondere zur bargeldlosen Bezahlung kleinerer Beträge an Automaten. Die Aufladung der Geldkarte erfolgt unter Verwendung der persönlichen Geheimzahl an Geldautomaten oder anderen Terminals grundsätzlich zu Lasten des persönlichen Kontos.

Elektronischer Handel
s. Computerbörse

Elektronischer Zahlungsverkehr
Gegebenenfalls noch beleghaft eingereichte Zahlungsaufträge werden komplett auf EDV-Medien erfaßt und im Verrechnungsverkehr zwischen den Kreditinstituten im beleglosen Datenträgeraustauschverfahren abgewickelt; (Bargeldloser Zahlungsverkehr).

Emission
Ausgabe und Unterbringung von Wertpapieren auf dem Kapitalmarkt durch öffentlichen Verkauf. Meist durch Vermittlung einer Bank (Emissionsbank) oder einem Zusammenschluß von Banken (Konsortium). Der Emissionskurs von Aktien darf nicht unter dem Nennwert liegen. Als Emission wird auch das emittierte Papier als solches bezeichnet.

Emissionskonsortium
s. Konsortium

Emittent
Juristische Person des Privatrechts (meist Aktiengesellschaft) oder des öffentlichen Rechts, die Wertpapiere ausgibt, z.B. bei Bundesanleihen der Bund und bei Aktien die Aktiengesellschaft.

EONIA
Abk. für Euro Overnight Index Average. Zur Ermittlung des EONIA übermitteln die Panel-Banken des Euribor um 18.00 Uhr MEZ die Zinsen für Tagesgeld sowie das Gesamtvolumen ihrer bis zu diesem Zeitpunkt erfolgten unbesicherten Tagesgeldausleihungen an die EZB. Daraus ergibt sich der effektive umsatzgewichtete Tagesgeldsatz EONIA: Fixingzeitpunkt ist 18.30. Uhr Brüsseler Zeit.

Equity-Methode
Bewertungsmethode für Anteile an Unternehmen, auf deren Geschäftspolitik ein maßgeblicher Einfluß ausgeübt werden kann (assoziierte Unternehmen), bei der der anteilige Jahresüberschuß/-fehlbetrag des Unternehmens in den Buchwert der Anteile eingeht. Bei Ausschüttungen wird der Wertansatz um den anteiligen Betrag gemindert.

Ergebnis je Aktie
Nach IAS ermittelte Kennziffer, die den Jahresabschluß nach Steuern (einschließlich des auf konzernfremde Gesellschafter entfallenden Ergebnisses) der durchschnittlichen Zahl an Stammaktien gegenüberstellt. Neben der fundamentalen Kennziffer Ergebnis je Aktie ist zusätzlich ein Bereinigtes Ergebnis je Aktie auszuweisen, wenn sich aus eingeräumten Bezugsrechten die Zahl der Aktien erhöhen kann (Verwässerungseffekt).

Erneuerungsschein
s. Talon

Eröffnungskurs
Erster, nach Börseneröffnung festgesetzter Kurs bei variabler Notierung für ein bestimmtes Wertpapier.

Erwerbskurs
Tatsächlich gezahlter Preis beim Erwerb eines Wertpapiers. Die Höhe des Erwerbskurses hat Einfluß auf die Rendite.

ESZB
Abk. für Europäisches System der Zentralbanken

Einstandskurs
Der Einstandskurs eines Wertpapiers ist derjenige Kurs, der inklusive aller Nebenkosten zum Kauf einer Wertpapierposition aufgewendet wurde.

Eskomptieren
Nicht mehr gebräuchlicher Börsenausdruck für von der Kursentwicklung vorweggenommene Ereignisse. So wird bei tatsächlichem Eintritt des Ereignisses an der Börse der Kurs nicht oder nur gering beeinflußt.

ETFs
Abk. für Exchange Traded Funds

Eurex
Abk. für European Exchange

Eurex Clearing AG
Tochterunternehmen der Eurex Frankfurt AG zur Abwicklung aller Transaktionen an der Eurex. Gegründet 1998.

EURIBOR
Abk. für European Interbank Offered Rate

Euribor-Future
Future auf den Basiswert EURIBOR mit einem Nominalwert von 3.000.000 bzw. 1.000.000 EURO für Ein- oder Dreimonats-Termingelder in Euro. Die minimale Preisveränderung beträgt 0,005 Prozent, was einem Wert von EUR 12,50 entspricht. Die Erfüllung erfolgt durch einen Barausgleich.

Euro
Der Name der gemeinsamen europäischen Währung. Eine Ratsverordnung bildet den rechtlichen Rahmen für die Verwendung des Euro. Mit der dritten Stufe der Wirtschafts-und Währungsunion wurden die Umrechnungskurse zwischen den Währungen der teilnehmenden Länder und dem Euro unwiderruflich festgelegt. Die Ratsverordnung führt dazu, daß die nationalen Währungen und der Euro nur noch unterschiedliche Bezeichnungen sind, was im wirtschaftlichen Sinne ein und diesselbe Währung ist. Ab dem Jahr 2002 wird die Europäische Zentralbank voraussichtlich Banknoten und Münzen in Euro ausgeben.

Euro Commercial Paper (ECP)
An internationalen Geldmärkten (Euro-Geldmärkten) emittierte und gehandelte Commercial Paper. ECP werden als diskontierte oder als verzinsliche Papiere begeben. Die Laufzeiten betragen i.d.R. 2 bis 365 Tage, bei DM-CP 7 Tage bis 2 Jahre.

Euro-Libor Future
Future auf den Basiswert Libor mit einem Kontraktwert von 1.000.000 EURO für Dreimonats-Termingelder.

European Venture Capital Association
Vertritt die Interessen der Venture-Capital-Gesellschaften auf europäischer Ebene und steht als Anlaufstelle für Unternehmen auf der Suche nach Beteiligungsgesellschaften zur Verfügung. Sitz: Brüssel/ Belgien

Euro Traveller Cheque
Marke eines auch im Inland von vielen Kreditinstituten vertriebenen, weltweit akzeptierten Reiseschecks. Euro Traveller Cheques gibt es in DM, US-Dollar und vielen weiteren Währungen sowie in ECU (European Currency Unit). ETC-Reiseschecks werden von der Thomas Cook-Gruppe ausgegeben.

Euro-Bonds
Anleihen, die von einem internationalen Konsortium (Banken) emittiert und gleichzeitig in mehreren Ländern plaziert werden. Die Anteile lauten meist auf die wichtigen Währungen, US-Dollar, DM, Yen, Pfund Sterling. Emittenten sind Staaten, internationale Institutionen und Großunternehmen.

Euro-Libor
Abk. für European London interbank offered rate

Euro-Notes
Von Nichtbanken am Euromarkt begebene kurzlaufende Geldmarkt-Papiere, deren Verzinsung an einen Geldmarkt-Referenzzinssatz gebunden ist. Daraus ergibt sich - im Gegensatz zu den Euro Commercial Paper - eine Laufzeit-Standardisierung etwa von einem, drei oder sechs bis zwölf Monaten.

Euro-Überweisung
Standardisiertes Verfahren zur Überweisung von Beträgen in DM, in der Währung des Empfängerlandes oder in ECU bis 5.000 DM oder dem entsprechenden Gegenwert in Fremdwährung oder ECU in ein anderes Land der Europäischen Union (EU) oder der Europäischen Freihandelszone (EFTA). Der Zahlungsempfänger erhält den Betrag stets in der Währung des Empfängerlandes. Der Auftraggeber kann bestimmen, ob das im Ausland erhobene grundsätzlich feste Entgelt dem Zahlungsempfänger berechnet werden soll oder ob er selbst über einen Pauschalbetrag auch diese Kosten übernimmt.

EUROCARD
Von Kreditinstituten ausgegebene Kreditkarte. Sie dient in Deutschland und durch Kooperation mit MasterCard weltweit bei über 12 Millionen Vertragsunternehmen als bargeldloses Zahlungsmittel. Ermöglicht bei Banken und - in Verbindung mit der dazugehörigen Geheimzahl - an Geldautomaten auch die Bargeldbeschaffung. Die Umsätze werden dem Karteninhaber einmal monatlich gesammelt belastet. Zuvor erhält er eine ausführliche Umsatzabrechnung. Fremdwährungsumsätze werden in DM umgerechnet. Bestandteil der EUROCARD ist üblicherweise eine Verkehrsmittel-Unfallversicherung. Die EUROCARD GOLD bietet einen erweiterten Versicherungsschutz und oftmals einen zusätzlichen, besonderen reise- und veranstaltungsbezogenen Service.

eurocheque
Besondere, vor allem in Europa übliche Form des allgemein verwendeten Überbringerschecks, der durch ein international einheitliches Format, einheitliche Farben und das links angebrachte blau-rote ec-Symbol gekennzeichnet ist. Die Verwendung von eurocheques in Verbindung mit der ec-Karte hat den Vorteil, daß in Europa und in einigen an das Mittelmeer angrenzenden Staaten eine Einlösung des Schecks bis zu einer im Land festgelegten Höhe garantiert wird.

Euroclear
1968 von der Morgan Guaranty Trust Co. in Brüssel gegründetes Clearing-System (Clearing) für internationale Wertpapiertransaktionen. Mit über 2.700 Teilnehmern in 70 Ländern und mehr als 60.000 zugelassenen Wertpapieren (Stand '94) ist Euroclear weltweit das größte Clearing-System für internationale Wertpapiere.

Eurogeldmarkt
(Eurodollarmarkt) 1957 entstandener Markt für befristete Ausleihungen in US-$, mit in der Regel kurzen Laufzeiten. Gehandelt werden US-$, aber auch andere konvertierbare Währungen, und zwar zwischen Banken außerhalb der USA (nicht nur europäische Banken, sondern auch Auslandstöchter amerikanischer Banken, sowie Kanada und Japan). Hauptmarkt ist London. Daneben existiert der Eurokapitalmarkt, der Markt für Euro-Bonds, Kommunalobligationen, Pfandbriefe.

Euronote-Facilities
Euronote-Facilities (oder: -Fazilitäten) sind Finanzinnovationen, deren Kern Vereinbarungen zwischen einem oder mehreren Kreditinstituten einerseits und einem Kapitalnehmer andererseits sind. Nach diesen Vereinbarungen kann sich der Kapitalnehmer im Rahmen von fünf bis sieben Jahren durch die revolvierende Plazierung von Euro-Notes am Euromarkt bis zu einer Obergrenze Mittel beschaffen. Wesentlich für diese Konstruktion ist, daß sich die beteiligten Banken ("Underwriter") dabei verpflichten, die Euro-Notes zum vertraglich vereinbarten Zins zu übernehmen oder alternativ Buchkredite zur Verfügung zu stellen (Backup- oder Standby-Facilities), wenn es dem Kapitalnehmer nicht gelingt, seine Euro-Notes am Markt abzusetzen. Da die Euro-Notes selbst nur eine mehrmonatige Laufzeit haben, müssen sie vom Schuldner - je nach Bedarf - nach Fristablauf erneut angeboten werden (= Revolving Underwriting Facilities - RUFs oder Note Issuance Facilities - NIFs).

Europäische Investitionsbank (EIB)
Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist das EG-Bankinstitut für langfristige Finanzierungen. Die EIB wurde im Jahre 1958 durch den Vertrag von Rom zur Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft errichtet; ihre Satzung ist Bestandteil dieses Vertrages. Die EIB verfolgt keinen Erwerbszweck. Ihre Hauptaufgabe ist die Bereitstellung von Finanzierungsmitteln für Investitionsvorhaben, durch die eine reibungslose und ausgewogene Entwicklung der Gemeinschaft gefördert wird. Ihre Finanzierungen kommen überwiegend wirtschaftlich schwächeren Regionen zugute - auch innerhalb entwickelter Länder wie Deutschland. Darüber hinaus hat sich die EIB an der Finanzierung von Entwicklungsvorhaben in der "Dritten Welt" sowie in Osteuropa beteiligt, die mit der EG Kooperationsabkommen abgeschlossen haben. Von dem von zwölf EG-Mitgliedern gezeichneten Kapital über 57,6 Mrd. ECU (118 Mrd. DM) wurde weniger als ein Zehntel eingezahlt. Den größten Teil ihrer Mittel beschafft sich die EIB über Anleihen auf den Kapitalmärkten innerhalb und außerhalb der EG.

Europäische Option (European Style)
Kauf- oder Verkaufsoption (Option), die nur am Fälligkeitstermin ausgeübt werden kann; Gegensatz: Amerikanische Option (American Style).

Europäische Währungsunion (EWU)
Laut Maastrichter Vertrag vom Dezember 1991 soll die EWU in drei Stufen nach einem festen Zeitplan realisiert werden:

Europäische Wirtschafts- und Währungsunion (EWWU)
Im Dezember 1991 hat der Europäische Rat der Staats- und Regierungschefs in Maastricht den "Vertrag über die Europäische Union" vereinbart. Wirtschaftlicher Kern dieses Vertragswerkes ist es, bis zum Ende dieses Jahrhunderts eine Europäische Wirtschafts- und Währungsunion zu schaffen. Die wirtschaftliche Integration mit dem Europäischen Binnenmarkt als Herzstück ist bereits weitgehend realisiert. Die Europäische Währungsunion (EWU) samt gemeinsamer Währung bildet das Ziel und den Abschluß der währungspolitischen Integration in Europa.

Europäische Zentralbank (EZB)
Unmittelbar nach der Entscheidung über den Starttermin der dritten Stufe der Europäischen Währungsunion (EWU) erfolgt die Bildung der EZB. Die Mitglieder des Direktoriums der EZB werden von den Regierungen der EWU-Mitgliedsländer ernannt. Laut Maastrichter Vertrag ist es das vorrangige Ziel der EZB, die Preisstabilität der neuen Europawährung zu gewährleisten. Neben der geldpolitischen Steuerung hat die EZB auch die Aufgabe, den reibungslosen Ablauf des Zahlungsverkehrs zu fördern, die ihr von den Mitgliedsländern übertragenen Währungsreserven zu verwalten und wichtige Beratungsfunktionen wahrzunehmen.

Europäisches System der Zentralbanken (ESZB)
Das Europäische System der Zentralbanken (ESZB) besteht aus der Europäische Zentralbank (EZB) und den nationalen Zentralbanken. Geleitet wird das System von zwei Beschlußorganen, dem EZB-Rat und dem Direktorium. Vorrangiges Ziel des ESZB ist die Wahrung der Preisstabilität. Die Hauptaufgaben des Systems sind die Festlegung und Umsetzung der Geld- und Währungspolitik des europäischen Währungsgebiets, die Haltung und Verwaltung der Währungsreserven der teilnehmenden Mitgliedstaaten und die Durchführung von Devisengeschäften, die Förderung eines reibungslosen Betriebs der Zahlungssysteme im europäischen Währungsgebiet sowie der Beitrag zur reibungslosen Umsetzung der von den zuständigen Behörden im Bereich der Aufsicht über die Kreditinstitute und der Stabilität des Finanzsystems ergriffenen Maßnahmen. Für die stabilitätsgerechte Geld- und Kreditversorgung stehen dem ESZB bestimmte geldpolitische Instrumente zur Verfügung.

Europäisches Währungssystem (EWS)
Das Europäische Währungssystem (EWS), seit März 1979 in Kraft, ist Nachfolger des Europäischen Wechselkursverbundes ("Währungsschlange") von 1972. Hauptziel ist, in Europa eine Zone relativ stabiler Wechselkurse zu schaffen und die Abhängigkeit von anderen Währungen, z.B. US-Dollar zu verringern. Insofern wird es auch als ein Baustein der europäischen Einigung angesehen (Währungsunion). Im Rahmen des EWS sind die Notenbanken der EG-Länder die Verpflichtung eingegangen, Bewegungen zwischen ihren Währungen auf geringe Abweichungen vom Leitkurs zu beschränken. Leitkursänderungen (sog. "Realignments") werden dann vorgenommen, wenn sich die Inflationsraten der beteiligten Länder unterschiedlich hoch entwickelt haben. Als Rechnungseinheit im EWS dient der ECU.

European Bank for Reconstruction and Development (EBRD)
Die "Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung", auch als "Osteuropabank", "Europabank" oder "Ostbank" bezeichnet, unterstützt den Reformprozeß in den demokratischen Ländern Osteuropas durch finanzielle Hilfe. Priorität haben dabei die Sektoren Energie, Transport, Fernmeldewesen, Wohnungsbau und Umweltschutz. Indirekt werden auch kleinere Unternehmen gefördert. Reformen im Finanzsektor fördert die Bank beratend. Am Grundkapital von 10 Mrd. ECU halten die EG-Länder 51 %; davon entfallen auf Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Italien jeweils 8,5 %. Die Vereinigten Staaten sind mit 10 %, Japan ist mit 8,5 % beteiligt; osteuropäische Empfängerländer besitzen 13,5 %. Die 1990 in London gegründete Bank arbeitet eng mit anderen multinationalen Organisationen zusammen.

European Currency Unit (ECU)
(dt.: Europäische Währungseinheit) Der ECU wurde 1979 mit Gründung des europäischen Währungssystems als offizielle Rechnungseinheit der Europäischen Gemeinschaft geschaffen. Er setzt sich aus den verschiedenen Währungen der EG zusammen. Man spricht auch von einem Währungskorb, welcher regelmäßig angepaßt und bei EG-Erweiterungen neu festgelegt wird. Entscheidend für die Gewichtung ist der relative Anteil des jeweiligen Mitgliedslandes am Bruttoinlandsprodukt der Gemeinschaft ( 1 ECU derzeit = 1,89 DM).

European Central Securities Depositories Association (ECSDA)
Vereinigung von 13 europäischen Zentralverwahrern für Wertpapiere (Central Securities Depositories, CSDs). Ziel der Vereinigung ist der gemeinsame Aufbau einer europaweiten Infrastruktur zur Bereitstellung von Wertpapieren als Sicherheiten für Kreditoperationen der Europäischen Notenbank mit Kreditinstituten. Außerdem ist der Aus- und Aufbau gegenseitiger Kontoverbindungen unter CSDs zur länderübergreifenden Abwicklung von Wertpapiergeschäften geplant.

European Exchange (Eurex)
Die Deutsche Terminbörse (DTB) wurde im Sommer 1998 umbenannt in EUREX Deutschland, die Swiss Options and Financial Futures Exchange (SOFFEX) in Eurex Zürich. Es entstand eine gemeinsame Eurex-Plattform für den Terminhandel mit einheitlicher technologischer Basis und weitestgehend harmonisierten Regelwerk Die Abwicklung erfolgt durch Eurex Clearing AG oder SEGA.

European Interbank Offered Rate (EURIBOR)
EWU-weit geltender Referenzzinssatz, der die bisherigen nationalen Referenzzinssätze (z.B. Fibor, Pibor) abgelöst hat. Er stellt den für Termingelder in Euro ermittelten Interbanken-Zinssatz dar. Die Quotierung erfolgt durch repräsentative Banken, die sich durch aktive Teilnahme am Euro-Geldmarkt auszeichnen. Dieses Euribor-Panel umfaßt derzeit 47 Banken (12 aus Deutschland) innerhalb der EWU, 4 Institute aus EU-Staaten, die nicht der EWU angehören sowie 6 internationale Banken. Die Panel-Banken übermitteln um 11 Uhr Brüsseler Zeit ihre Briefsätze für die verschiedenen Laufzeiten an den Informationsanbieter Bridge Telerate in Brüssel, der aus den Angaben arithmetische Durchschnittszinssätze errechnet und auf der Telerate Page 248 veröffentlicht.

European London interbank offered rate (Euro-Libor)
Der in Euro notierte Refernzzinssatz des Britischen Bankenverbands (BBA). Er bildet sich aus den Mitteilungen von den 16 aktivsten Banken am Londoner Euro-Markt. Der Euro-Libor zeigt die Preisverhältnisse, unter der sich Banken untereinander Geld ausleihen. Damit tritt er in Konkurenz zum EURIBOR. Fixing ist 11.00 Uhr Londoner Zeit.

European Style
s. Europäische Option

EVCA
European Venture Capital Association

EWS
Abk. für Europäisches Währungssystem

EWU
Abk. für Europäische Währungsunion

EWWU
Abk. für Europäische Wirtschafts- und Währungsunion

Exchange Traded Funds
Exchange Traded Funds- kurz "ETFs" genannt - sind Investmentfonds, die wie Aktien fortlaufend über die Börse zum aktuellen Börsenkurs gehandelt werden können.
Nähere Infos

Exercise Price
s. Basispreis

Exotic Option
Sammelbegriff für neuartige Optionsstrukturen, z.B. Range Optionsscheine, die durch komplexere Gestaltung auf bestimmte Marktgegebenheiten oder Investorenwünsche eingehen. Benötigen eine gesonderte Betrachtung der sie betreffenden Kennzahlen.

EZB
Abk. für Europäische Zentralbank