> Rangordnung
Die in dem Grundbuch eingetragenen Rechte unterliegen einer bestimmten Rangordnung. Sind in einer Abteilung mehrere Rechte eingetragen, so wird der Rang nach der Reihenfolge der Eintragung bestimmt. Falls mehrere Rechte in unterschiedlichen Abteilungen eingetragen sind, gilt die Reihenfolge des Eintragungsdatums. Bei mehreren Rechten in unterschiedlichen Abteilungen unter dem gleichen Datum haben diese Rechte den gleichen Rang. Allerdings kann man eine Rangänderung vertraglich vereinbaren. Darüber hinaus kann eine bestimmte Rangstelle durch einen Rangvorbehalt freigehalten werden.

RAROC
Abk. für Risk Adjusted Return On Capital. Verhältniskennzahl zur Messung des Risiko-/Rendite-Verhältnisses eines Bankgeschäfts. Dabei wird das risikobereinigte Ergebnis, also Nettoertrag abzüglich Standardrisikokosten, ins Verhältnis zum notwendigen bzw. allokierten Risikokapital gesetzt. Das notwendige Risikokapital ergibt sich individuell aus den mit dem jeweiligen Geschäft verbundenen Kredit-, Markt- und operativen Risiken.

Rating
Standardisierte Beurteilung der Bonität des Emittenten und seiner Schuldtitel durch spezialisierte Agenturen.

Realkredit
Langfristiges, durch ein Grundpfandrecht abgesichertes, Darlehen.

Realkreditinstitute
Boden-, Grund- und Immobilienkreditinstitute gewähren langfristige Realkredite (zum Beispiel Grundstückskredite). Der Realkredit ist ein dinglich oder rechtlich besonders gesicherter Kredit. Realkreditinstitut ist der Sammelbegriff für alle privaten Hypothekenbanken und öffentlich-rechtlichen Kreditanstalten.

Realzins
Ertrag einer Kapitalanlage bei Einrechnung der Inflationsrate.

Redenomination
Der Begriff Redenomination oder Umstellung bedeutet vor dem Hintergrund der Euro-Verordnung des Rates den Wechsel der Einheit, in der ausstehende Schulden bezeichnet werden, von der nationalen Währungseinheit auf die Euro-Einheit.

Rediskont
Bedeutet einen diskontierten Wechsel weiterzuverkaufen. Die Bank verkauft dabei an die Deutsche Bundesbank oder eine der Landeszentralbanken. Folgende Bedingungen müssen erfüllt sein:

Der Ankauf solcher Wechsel ist in der Menge begrenzt (Rediskontkontingent).

Regionalbanken
Kreditinstitute, die zwar alle Bankgeschäfte betreiben (können), deren Geschäftstätigkeit jedoch räumlich auf bestimmte Regionen begrenzt ist. Die Bankenstatistik der Deutschen Bundesbank zählt Regionalbanken zur Gruppe der Kreditbanken. Allerdings ist der Begriff Regionalbank von Traditionen geprägt, da beispielsweise die BFG-Bank, obwohl sie ein nationales Filialnetz betreibt, zu den Regionalbanken gezählt wird. Ähnliches gilt für die Bayerische Hypotheken- und Wechselbank und die Bayerische Vereinsbank, die längst den rein regionalen Charakter überschritten haben.

Reguläre Erträge
Bei Kreditinstituten: Saldo aus Zinsüberschuß, Provisionsüberschuß und Handelsergebnis auf lokaler Ebene.

Reiseschecks
Auch Traveller Cheques genannt. Reisezahlungsmittel, das die mißbräuchliche Nutzung von Fremdwährungszahlungsmitteln erschweren bzw. verhindern soll. Reiseschecks lauten auf bestimmte Beträge in DM, Fremdwährung oder ECU (Euro Travellers Cheques) und werden von in- und ausländischen Banken ausgegeben. Reiseschecks werden beim Kauf vom Erwerber unterschrieben. Sie können dann im In- und Ausland bei Kreditinstituten gegen Bargeld eingelöst oder unmittelbar bei Unternehmen wie Hotels und Einzelhandelsgeschäften als Zahlungsmittel genutzt werden. Bei Einlösung sind die Reiseschecks gegenzuzeichnen. Kommen dem Erwerber vor Einlösung Reiseschecks abhanden, erhält er gegen Vorlage des Kaufbeleges Ersatz.

Rektapapier
Wertpapier, welches auf den Namen einer bestimmten Person lautet. Der im Rektapapier verbriefte Anspruch kann nur von dieser Person oder seinem Rechtsnachfolger geltend gemacht werden. Eine Übertragung dieses Papiers erfolgt nach schuldrechtlichen Grundsätzen (§§ 398 ff. BGB) und ist durch Einigung und Abtretung des verbrieften Rechts möglich. Eigentum an der Urkunde steht lediglich dem jeweiligen Inhaber des Rechts zu.

Rembourskredit
Dieser Kredit ist ein Instrument der Außenhandelsfinanzierungen und wird vor allem als Rembourskredit auf Akkreditiv-Basis gewährt. Dabei übernimmt die Bank des Importeurs die Haftung für die Akzeptleistung und Einlösung der vom Exporteur auf sein Kreditinstitut gezogenen Tratte, sofern alle Bedingungen aus dem Akkreditiv erfüllt sind.

Rendite
Auch Effektivverzinsung genannt, bedeutet die Rentabilität insbesondere von Wertpapieren, d. h. den tatsächlichen Jahresertrag des eingesetzten Kapitals. Rendite wird zumeist in Prozenten angegeben. Sie differiert nahezu immer mit dem Prozentsatz des Nominalzinses oder der Dividende, weil der Erwerbskurs nicht mit dem Nennwert übereinstimmt. Für eine überschlägige Berechnung wird der Ertrag (Dividende, Zins), zum Beispiel 6 %, in Beziehung zum Kurs, z.B. 150 %, gesetzt.
(6x100) / 150 = 4% Rendite.
Eine solche "Faustformel" berücksichtigt jedoch keine Zinseszinseffekte und schönt deshalb regelmäßig die Ertragsstärke einer Anlage.

Renominalisation
Renominalisation beschreibt den Prozeß einer Änderung des Mindestnennbetrags einer Anleihe mit dem nach einer Umstellung neue handelbare Einheiten entstehen. Demnach werden nach Umrechnung entstehende krumme Euro-Nennbeträge so zugeschnitten, daß es anschließend möglich wird, im Handel mit gewohnten "runden" Größen wie z.B. 100 Euro zu operieren.

Renten
s. Festverzinsliche Wertpapiere

Rentenschuld
Besondere Art einer Grundschuld, bei der kein Kapital, sondern eine Rente als wiederkehrende Zahlung aus dem Grundstück zu leisten ist. Kann abgelöst werden.

Repartierung
Entspricht dem Ausdruck Rationierung. Tritt nur dann ein, wenn sich mehr Käufer für ein Wertpapier finden, als die Emission vorgesehen hat. Die Stücke werden dann repartiert, das heißt zugeteilt; siehe auch Überzeichnung. Am Aktienmarkt kann es ebenfalls zur Repartierung beziehungsweise Rationierung kommen, nämlich dann, wenn der angebotenen oder nachgefragten Aktie eine hohe Käufer- beziehungsweise Verkäuferzahl gegenübersteht. Die Kursnotiz wird dann mit dem Zusatz ratG (überhängende Nachfrage) beziehungsweise ratB (überhängendes Angebot) versehen.

Repo-Geschäft
(Repurchase Agreement) Rückkaufsvereinbarung bei Wertpapiergeschäften (echte Pensionsgeschäfte, deren Gegenstand weiterhin dem Pensionsgeber zuzurechnen ist). Aus Sicht des Pensionsnehmers wird von einem Reverse Repo-Geschäft gesprochen.

Return on Equity (RoE)/Eigenkapitalrendite
Grundsätzlich: Kennziffer zur Ertragslage eines Unternehmens/Kreditinstituts, die das Ergebnis (Jahresüberschuß) im Verhältnis zum eingesetzten Eigenkapital darstellt. Hier: Jahresüberschuß (vor Steuern) in Prozent des jahresdurchschnittlich eingesetzten Eigenkapitals - jeweils ohne Anteile konzernfremder Gesellschafter.

REX
Index, der den Markt der Staatspapiere am deutschen Rentenmarkt abbildet. Er enthält alle Anleihen, Obligationen und Schatzanweisungen der Bundesrepublik Deutschland, des Fonds deutscher Einheit und der Treuhandanstalt mit fester Verzinsung. Er besitzt Indizes für 1-10 Jahre Laufzeit.

REXP
Der Performanceindex REXP mißt den gesamten Anlageerfolg am deutschen Rentenmarkt. Als Basis wurde der 30.12.1987 auf 100 gesetzt. Er erfaßt Kursänderungen und Zinserträge und entspricht somit den international üblichen "total return-indices". Solche Indizes messen die Wertentwicklung eines hypothetischen Portfolios, aus dem weder Geld abgezogen noch in das neues Geld investiert wird.

Rezession
Die Rezession ist durch ein abgeschwächtes, stagnierendes oder leicht negatives Wirtschaftswachstum gekennzeichnet. Sie ist eine mildere Form der Konjunktur-Abkühlung als die Depression.

Rho
Rho ist eine Kennzahl zur Beurteilung von Optionsrisiken. Sie erklärt den Einfluß von Zinsveränderungen des Basisinstruments auf den Optionspreis.

Risk-Based Margin
Das Risk-Based-Margining umfaßt das gesamte Verfahren der Bemessung, Berechnung und Abwicklung von Sicherheitsleistungen, die für offene Positionen bei der Eurex Deutschland zu hinterlegen sind. Dabei bemißt sich die Höhe der zu hinterlegenden Sicherheitsleistungen nach dem Gesamtrisiko des abzurechnenden Kontos. Das Gesamtrisiko wiederum wird aus den eventuell einander entgegengerichteten Preisrisiken der im Konto enthaltenen Derivate ermittelt. Die risikoreduzierende Wirkung von Kombinationen wird hierbei berücksichtigt, um eine Überdeckung (Overmargining) zu vermeiden.

Risc Management
Analyse bzw. Absicherung der sich z.B. aus einem Optionsschein ergebenden Risiken, u. a. durch Simulation mittels mathematischer Methoden

Risikocontrolling
Unabhängige, von den Handelsaktivitäten separierte Ermittlung eingegangener Risiken sowie deren Bewertung und Überwachung im Hinblick auf die Einhaltung bestimmter vorgegebener Limite.

RoE
Abk. für Return on Equity

Roll-over-Kredite
Roll-over-Kredite sind längerfristige Kredite, deren Zinssatz kurzfristig - meist im Sechsmonatsrhythmus - der Marktentwicklung angepaßt wird. Diese Finanzierungsform ist vor allem am Euromarkt üblich. Kreditnehmer sind Großunternehmen und Staaten. Sofern es sich um größere Kredite handelt, werden sie von mehreren Banken gemeinsam (Konsortium/Syndikat) begeben. Zur Refinanzierung werden meist sechsmonatige Einlagen an den internationalen Geldmärkten aufgenommen. Entsprechend setzt die kreditgebende Bank den Zinssatz in regelmäßigen Abständen neu fest; als Basis gilt meist der jeweils in London oder Frankfurt geltende Geldmarktsatz. Hinzu kommt ein fester Zuschlag, der sich u. a. nach der Bonität des Kreditnehmers richtet.

Rücknahmepreis
Preis, zu dem Investmentzertifikate von den Investmentgesellschaften zurückgenommen werden. Der Rücknahmepreis liegt unter dem Ausgabepreis des gleichen Tages. Der Rücknahmepreis wird auch als Inventarwert bezeichnet. Die Differenz zwischen Rücknahmepreis und Ausgabepreis ist der Ausgabeaufschlag.