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Betriebsmittel

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... sind Einrichtungen u. Anlagen, welche die technischen Voraussetzungen betrieblicher Leistungserstellung bilden.

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Besonderheiten des Produktionsfaktors Betriebsmittel bestehen u.a. in folgendem:

Betriebsmittel beinhalten einen Leistungsvorrat, der meist den überschaubaren Planungshorizont übersteigt.

Ein vereinfachtes Beispiel:

Mit einer maschinelle Anlage X sei es z.B. möglich, 1.000 Stück eines bestimmten Erzeugnisses herzustellen. Die Nutzungsdauer der Anlage wird auf 5 Jahre geschätzt. Die Anschaffungskosten betragen 50.000 EUR.
Im Zeitpunkt der Entscheidung über die Anschaffung der Anlage liegen Aufträge für die kommenden zwei Jahre vor, die den Absatz von jährlich 200 Stück gewährleisten. Zur Erfüllung dieser Aufträge müßte das Unternehmen seine Kapazität durch Anschaffung der Anlage X erweitern. Anders formuliert: Damit in den nächsten beiden Jahren 400 Stück produziert werden können, muss zwingend ein Leistungsvorrat von insgesamt 1.000 Stück erworben (und natürlich auch der Preis für diesen Leistungsvorrat gezahlt) werden. Eine Beschaffung nach Bedarf (wie bei Werkstoffen) ist nicht möglich; es muss mindestens 1 Stück Anlage beschafft werden.
Hieraus resultiert die Notwendigkeit, den Bedarf bis weit in die Zukunft zu prognostizieren, um das wirtschaftlich optimale Betriebsmittel anzuschaffen. Instrumente zur Auswahl zwischen verschiedenen Alternativen liefert z.B. die link Investitionsrechnung.

Investitionen in die Anschaffung von Betriebsmitteln erfordern die Bindung von Kapital in meist großem finanziellen Umfang und über lange Zeiträume. Das ist mit erheblichen Risiken verbunden. Im Unterschied zum Beschaffungsprozeß des Produktionsfaktors Arbeit verfügt das Unternehmen jedoch nach Anschaffung des Betriebsmittels über einen Vermögenswert in seinem Bestand. Eine Veräußerung zur Liquiditätsbbeschaffung (im Notfall oder bei geplanter Umstrukturierung) ist somit grundsätzlich möglich.

Im Verlaufe ihrer Nutzung verlieren Betriebsmittel - soweit es sich um abnutzbare Anlagegüter handelt - sukzessive den ursprünglich in ihnen enthaltenen Leistungsvorrat. Dementsprechend verringert sich auch ihr Wert. Buchhalterisch wird dieser Tatsache durch Vornahme planmäßiger link Abschreibungen entsprochen. Im Falle unserer Beispielanlage X würde bei linearem Verlauf der jährliche Wertverlust 10.000 EUR betragen. Trotz eingetretener Wertverringerung ist die Anlage aber auch im zweiten, dritten, vierten und fünften Jahr in der Lage, jeweils 200 Stück Erzeugnis herzustellen. Obwohl sie also jährlich 20% ihres Werts verliert, kann sie in jedem Jahr ihrer Nutzung 100% Jahreskapazität bereitstellen.
Wenn es nun gelingt, den Käufern der Erzeugnisse über den Absatzpreis den Wertverlust der Anlage in Rechnung zu stellen, fließt jährlich ein entsprechender Gegenwert in Geldform in das Unternehmen zurück.

 

 

Dieser Gegenwert - durch die Abnehmer bezahlter Wertverlust der Anlagen - muss nicht sofort wieder in die Anlage reinvestiert werden, denn der physische Ersatz der Anlage ist erst nach fünf Jahren notwendig. Dieses Geld kann also zwischenzeitlich unabhängig von der Anlage verwendet werden. Es wird erst am Ende Nutzungsdauer der Anlage für eine (eventuell beabsichtigte) Ersatzbeschaffung benötigt. Hieraus ergeben sich betriebswirtschaftlich interessante Finanzierungswirkungen und Investitionsmöglichkeiten.
link Finanzierung aus Abschreibungsgegenwerten

Der Wert der Betriebsmittel wird durch die dargestellten Prozesse sukzessive auf die Erzeugnisse übertragen. Logischerweise kann ein Betriebsmittel im Verlaufe seiner Nutzung insgesamt nicht mehr Wert abgeben, als es selbst im Zeitpunkt seiner Anschaffung besaß.

Bilanziell werden die Betriebsmittel als Bestandteil des link Anlagevermögens ausgeweisen.

Der wirtschaftliche Einsatz der Betriebsmittel kann z.B. mit Hilfe der Kennziffer
link Kapitalproduktivität überprüft werden.

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